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Als Markus Westermann in New York zum ersten Mal amerikanischen Boden betritt, ist das für ihn ein magischer Moment: Endlich ist er im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", wo er ganz groß rauskommen will. Sein amerikanischer Traum scheint jedoch ausgeträumt, bevor er richtig begonnen hat: Seine Firma will ihn entlassen. Zufällig lernt er den Österreicher Karl Block kennen. Der behauptet, mit einer einzigartigen Methode Erdöl finden zu können. Markus Westermann wittert seine Chance und tatsächlich: Die beiden überzeugen eine einflussreiche Risikokapitalgesellschaft und schwimmen bald im Geld. Westermann ist auf der Überholspur - bis nicht nur ihm, sondern auch den Saudis plötzlich das Öl ausgeht. Die Welt, wie wir sie kennen, gerät aus den Fugen.
Andreas Eschbach, bekannt geworden vor allem durch seinen Thriller Das Jesus-Video, weiß, wie man eine spannende Geschichte schreibt. Auch in Ausgebrannt webt er ein Netz aus Personen, Handlungssträngen, Orten und Epochen, das den Leser - ob er will oder nicht - in seinen Bann schlägt. Die Geschichte von Markus Westermann wird dabei erst nach und nach klar - Eschbach arbeitet häufig mit Rückblenden und Zeitsprüngen, zum Teil zu Ereignissen, die weit vor der eigentlichen Erzählung liegen; ganz allmählich weitet sich so die Perspektive. Und indem der Autor viele gut recherchierte Details einarbeitet, stehen plötzlich historisch scheinbar so entfernte Episoden wie der Bau der Bagdad-Bahn und die Terrorflieger vom 11. September 2001 in einem Zusammenhang.
Denn neben den Ereignissen um Markus Westermann erzählt Eschbach auch eine andere Geschichte: die Geschichte der globalisierten Welt, die förmlich am Öltropf hängt, und in der gewiefte Marketingleute, Berater und Finanzexperten mit Milliarden jonglieren. Produktion, Mobilität, Konsum, ja, unser gesamter Lebensstil wären ohne das schwarze Gold schlicht nicht möglich. Was diese Abhängigkeit für uns alle im Ernstfall bedeuten könnte, macht sich aber wohl kaum jemand klar. In Ausgebrannt spielt Eschbach diese Frage bis zum Ende durch - und bietet mit seinem Szenario, das eine ungemütliche Zukunft verheißt, wichtige Denkanstöße. --Holger Sweers, Literaturtest
750 pages, Hardcover
First published February 20, 2007
Eschbach erinnert uns daran, dass wir seit 40 Jahren die Spuren sehen, das Zeitalter des Öls neigt seinem Ende zu, doch die Mehrheit von uns ziehen es vor, total davon abzusehen. Was würde dann passieren, wenn wir dieses Spiel weiter fortsetzten?
Man sieht die Folgen einer Ölkrise durch die Augen eines deutschen Ehepaars, das ein schlecht isoliertes Haus in einem abgelegenen Dorf kauft, bis der Mann sein Einkommen durch die zusammenbrechende Wirtschaft verliert.
Er kritisiert die Amerikaner, in dem sie den größsten Teil der Energie der Welt verbrauchen; die deutschen weil sie die Amis geringschätzen, versuchen sie doch schnellstmöglich nachzuahmen; die Muslen, weil sie den Westen um seine Technik beneidet--können aber nur Öl gegen Handys tauschen.
Markus Westermann ist der junge Kerl, der sich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten selbstständig machen will. Er lernt einen alten Österreicher kennen, der sogar Öl in seinem Heimatland entdeckt hat, und behauptet, er könne besser als die fortschrittlichste Technik neue Quellen finden. Darauf bauen sie eine Firma.
Die Handlung ist eine Mischung aus Wahrheit und Belletristik und es ist oft schwer, eine Linie dazwischen zu finden, aber alles was er am Rückgang der Beförderungszahlen, sowie die Versuche der Saudis dies zu verschweigen berichtet, scheint zuzutreffen. Und es gibt tatsächlich Ölfelder in Österreich. Dahingegen ist der Bericht, dass die Familie von bin Laden die USA während des Flugverbotes am 11. September 2001 verlassen hat ein reiner urbaner Mythos.
So spannend ist die Handlung dass ich vergessen habe, das Buch hat nichts mit Science-Fiction zu tun--ist eher Techno-Thriller.