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Jage zwei Tiger

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Rare Book

320 pages, ebook

First published January 1, 2013

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About the author

Helene Hegemann

10 books19 followers
Helene Hegemann is a German writer, director, and actress. As a young writer her work was highly praised, but her first novel, Axolotl Roadkill, sparked a plagiarism controversy.

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Community Reviews

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16 (26%)
1 star
11 (18%)
Displaying 1 - 7 of 7 reviews
Profile Image for Meike.
1,518 reviews2,464 followers
July 9, 2017
Helene Hegemann hat wirklich genug auf den Deckel bekommen, häufig auch aus Gründen, die absolut nichts mit ihrer Arbeit zu tun haben (es sollte ja wohl völlig egal sein, wer ihr Vater ist, wie sie sich kleidet oder ihr Haar trägt). Deshalb war ich mehr als gewillt, dieses Buch gut zu finden, zumal Ijoma Mangold, einer der Kritiker meines Vertrauens, einiges an diesem Roman gelobt hat. Vielleicht ist mein (extrem subjektives) Urteil auch ungerecht, aber ich hatte zwei Probleme mit diesem Buch, die das Hören (Audiobook gelesen von der Volksbühnen- und Burgtheater-Schauspielerin Birgit Minichmayr) zu einer mittelschweren Qual gemacht haben: Seine Geschwätzigkeit und sein Sound.

Zum ersten Kritikpunkt: Hegemann begräbt ihre Geschichte unter der schieren Anzahl von Wörtern, die sie verballert. Kaskaden von ausschweifenden Beschreibungen und offenbar gewollt quälenden Dialogen lassen die Protagonisten unter einer gefühlt kilometerdicken Meta-Ebene verschwinden - das war wahrscheinlich sogar die Intention der Autorin, denn es macht im Kontext der Geschichte Sinn, aber ich fand es recht schwer zu ertragen: Ich habe nicht mit den Figuren, sondern vor allem an ihnen gelitten.

Dem Sound des Textes will ich seine künstlerische Berechtigung ebenfalls nicht absprechen, es ist nur leider so, dass ich ihn furchtbar finde: Hoch artifizielle Satzkonstruktionen prallen auf Sprechsprache gemischt mit Jugendslang und werden obendrein garniert mit englischen Wort-Einsprengseln, Ellipsen und Betrachtungen über den Text selbst - mein Ding ist das nicht. Textprobe: Eine Rollstuhlfahrerin will in die WG einziehen:

"Da müssten so Umbauten gemacht werden im Bad, sagte sie. Und dann müssten noch so Umbauten gemacht werden in der Küche, und dann müsste da so eine, also vom Wohnzimmer vorne, das gehe nicht mit einer Rampe, weil das sei ja zu steil und so, aber dann müsste halt ne Rampe in den Garten. Und Mike so: Weiß nicht, Jungs, ist dasn Problem? Also ich finde Rampe geil. Und alle so: Yeah, Rampe is geil."

Hurz! Das ist definitiv zu viel für mich. Vielleicht bin ich auch einfach zu alt für diesen Scheiß! ;-)

Dem aufmerksame Leser ist sicher aufgefallen, dass ich noch gar nichts zur Geschichte gesagt habe - diese ist aus meiner Sicht auch völlig vernachlässigbar. Wohlverstandsverwahrlosung ist ne schlimme Sache, das wissen wir alle, seit wir Faserland und Twelve gelesen haben (beides übrigens sehr, sehr viel bessere Bücher). "Jage zwei Tiger" fügt dieser Erkenntnis nichts Entscheidendes hinzu.

Ey sorry, Helene, I was rooting for you, weißte, also dahingehend, dass ich Deine Arbeit echt geil finden wollte und so, aber, sorry, ne, ich finds halt voll ätzend! :-)
Author 14 books1 follower
October 7, 2013
Zwei Tiger soll man jagen, anstatt zwei Hasen, damit man glanzvoll scheitert. Nun, gescheitert ist Helene Hegemann an ihrem zweiten Buch, aber auch glanzvoll? Ich gehe nicht zu sehr auf die Handlung ein, denn die Produktbeschreibung deckt diese nahezu komplett ab.

Schon der Einstieg ist zum Zuklappen. Der erste Satz ist nicht nur ein ewig langer Bandwurm, er führt auch eine Ich-Erzählerin ein. Eine, die Kais Mutter (um den es hauptsächlich in diesem Buch gehen soll) kennt und vor einer Woche getroffen haben soll. Die Handlung des Buches erstreckt sich aber über mehrere Jahre, und die Ich-Erzählerin taucht sehr schnell in einer auktorialen Erzählperspektive unter. Es bestätigt sich immer mehr, dass es einfach die Autorin selbst ist, die als Erzählerin auftritt.

Das schlimme daran ist, dass so ziemlich alle im Vordergrund stehenden Figuren die gleiche Sprechweise und die gleichen Vorlieben zu haben scheinen wie die Erzählerin. Oder drückt die Erzählerin dies den Figuren absichtlich auf? Ich weiß es nicht, aber es stört gewaltig. Bestimmte Bands, Personen, Dinge und Redewendungen werden wiederholend erwähnt, manche davon finden sich sogar in Fr. Hegemanns „Bayreuth“-Artikel auf der Zeit-Webseite wieder, wie etwa der Philippe-Starck-Stuhl, die „Dissonanzen, die sich einig sind“, oder das Slayer-T-Shirt, was das ganze noch seltsamer wirken lässt.

Die eingestreuten Anglizismen und die pseudojugendliche Sprechweise ist einfach lächerlich, das abschweifende Geschwafel von Erzählerin und den Figuren nervig, die Fehler sind peinlich. Das mit den Autobahnen, auf denen man wenden kann, und die als Zufahrt für Villen dienen, wurde in einer anderen Rezension schon erwähnt. Man kann der Autorin also auch kaum Dinge glauben, von denen man selbst kaum etwas versteht. Ich musste beispielsweise erst mal nachsehen, ab wie vielen Jahren man ein Prepaid-Handy bzw. eine -Karte kaufen kann, das geht erst ab 16. Protagonistin Cecile hatte dieses Alter zum Zeitpunkt der Handlung noch nicht erreicht.

Das Allerschlimmste an diesem Buch ist aber die Art, wie die Autorin Konflikten und Problemen aus dem Weg geht. Ich habe das schon oft bei Schreibanfängern in Foren gesehen. Hier mache ich der Autorin gar nicht mal den größten Vorwurf, eher den Leuten, die ihre Manuskripte in dem Zustand nicht abgelehnt haben. Wenn man von veröffentlichten Schriftstellern hört, wie sie zu ihren Verträgen gekommen sind, dann hört man auch oft davon, dass ihr erstes Manuskript letztlich in der Schublade versauerte, und dass es im Nachhinein besser so war. Viele, wegen der Verarbeitung von Erlebnissen geschriebene Romane, bleiben für immer in der Schublade. "Jage zwei Tiger" wäre besser auch dort geblieben.

Nehmen wir da z.B. Ceciles Drogenproblem. Sie ist kokainabhängig, aber was das bedeutet, das erfährt und spürt man nicht, wenn man dieses Buch liest. Irgendwann erkennt sie, dass sie ein „Kokainproblem“ hat, und irgendwann beschließt sie einfach, keine Drogen mehr zu nehmen. Fertig.

Dann die Geschichte mit Kai und Samantha. Letztere war bei der Gruppe Jugendlicher, die den Stein auf das Auto geworfen haben. Sie ist damit mitverantwortlich für den Tod von Kais Mutter, wie sehr, kommt erst am Ende heraus. Aber nur für den Leser, denn Kai erfährt nicht mal das dass sie dabei war (Wahrscheinlich ist es ihm sowieso egal). Dieser versprochene Roadtrip, dass Kai und Cecile Samantha suchen gehen, den gibt es so gar nicht. Kai und Cecile treffen sich in der Mitte des Buches, und dann kommt Kapitel für Kapitel, was Cecile zuvor alles gemacht hat, und wo sie überall war. Das ist leider völlig uninteressant und auch nicht interessant geschrieben. Somit kann die Autorin die Begegnung zwischen Kai und Samantha bis zum Schluss hinauszögern. Für den versprochenen Roadtrip und die große Suche war dann natürlich keine Zeit mehr. Kai entdeckt Samantha in der Bravo, in einem Bericht über den Zirkus, und bei einer Klassenfahrt nimmt er einfach einen anderen Zug, zusammen mit Cecile.

Einziger Lichtblick sind die beiden Kapitel mit Samantha in der ersten Hälfte des Buches, ich finde ihr zweites ist das am besten geschriebene im ganzen Buch. Dann taucht sie aber bis zum Ende nicht mehr auf, und eine Begebenheit in ihrem zweiten Kapitel wird später lapidar durch eine Zeitungsschlagzeile aufgeklärt. Dazu noch ein paar übersinnliche Elemente und andere Sachen, „die man ja auch noch einbauen könnte“ (So kam es mir jedenfalls vor), dann die immer wieder mal erwähnten Sexualakte zwischen Erwachsenen und Jugendlichen, die wohl schockieren sollen, und zwischendurch doch noch mal die Ich-Erzählerin, die uns sagt, um was es in dem Roman eigentlich geht, angeblich um Jugendliche in Extremsituationen. Genau so wie gesagt werden muss, dass die Protagonisten ja so intelligent und sympathisch sind. Cecile soll das laut Erzählerin beispielsweise sein, daher nimmt sie wohl auch den größten Teil des Buches für sich ein, obwohl sie am wenigsten mit der gesamten Handlung zu tun hat, lassen wir das Flash-Forward-Happy-End mal außen vor.

Ich will das Buch beurteilen, und nicht die Autorin, auch nicht die Plagiatsaffäre einfließen lassen, und die Interviews, in der sie sagt, dass man sie angeblich kritisiert, weil sie eine Frau oder so jung ist. Im Interview mit der Welt hat sie gesagt, es wäre das schlimmste, wenn ihr Buch langweilig wäre. Genau das ist es aber. Auch deshalb rate ich den Verlagen Frau Hegemanns nächstes Werk genau so kritisch zu betrachten, als wäre es von irgendeiner unbekannten Autorin bzw. einem Autor.
Profile Image for Nico.
66 reviews4 followers
October 2, 2020
Ich bin eigentlich ein geneigter Hegemann-Leser und wollte das Buch allein deshalb gut finden. Schließlich war Hegemann nun einmal diejenige, die Airens Strobo erträglich machte und die paar brauchbaren Fetzen in einen neuen Kontext brachte. Aber dieses Buch habe ich auch nach mehrfachem Weglegen und Neuanfangen einfach nicht mögen können.
Profile Image for Friederike.
142 reviews
June 15, 2021
If I could, I'd give this book a rating below zero. It has 0 plot, a lot of unnecessary drug use and an annoying mixture between English and German words.
Only finished this out of pure spite.
Profile Image for Vicky.
4 reviews1 follower
October 6, 2013
Hegemann erschlägt sich mit ihrer Wortgewalt selbst. Akrobatisch-coole Sätze sind nicht alles.
Profile Image for Csnigula.
10 reviews4 followers
October 30, 2014
Ziemlich anstrengend, oftmals ärgerlich und was eigentlich der Punkt war, weiß ich auch nicht - aber unglaublich lustig. Große Unterhaltungsliteratur!
Profile Image for Am My.
2 reviews
December 5, 2015
Am Ende geht mir das intelektuelle Geschwafel doch zu sehr auf die Nerven. Zwei drei gute Sätze reichen nicht.
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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