Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes – in Gefahr ist …
Bukowski verbindet in ihrem Debütroman eine Öko-Dystopie mit dem Szenario einer abgeschotteten Gesellschaft, in der Angst- und Ausgrenzungsmechanismen das Zusammenleben bestimmen. Schon der Name der Protagonistin zeigt, wo es hier lang geht: "Skalde" ist altnordisch für "Dichter", und so wie beispielsweise die isländischen Sagas frühe Gesellschaften in einer Mischung aus Realismus und Mythologie spiegeln, so berichtet Skalde ihren Lesern (an die sie sich explizit richtet) mal nüchtern, mal fantastisch von der Gesellschaft, der sie angehört - oder besser angehört hat, denn gleich am Anfang erfahren wir, dass sie fliehen wird. Skalde flieht nicht nur vor der Hitze, die Teile der Umgebung bereits unbewohnbar gemacht und, wohl im Zusammenspiel mit anderem Umweltphänomenen, zahlreiche Tierarten ausgerottet hat. Sie flieht, auch wenn es ihr schwer fällt, ihre Heimat zu verlassen, vor der Ablehnung und Bedrohung durch andere Mitglieder der kleinen, homogenen und konformistischen Gemeinschaft, in der sie als Aussätzige behandelt wird, da ihre Mutter zugewandert ist - und das ist gegen die Regeln: Fremde werden eigentlich nicht geduldet, negative Entwicklungen werden automatisch ihnen zugeschrieben. Als Skalde dann noch die fremde, rothaarige (!) Meisis aufnimmt, geraten sie, ihre Mutter und das Flüchtlingsmädchen in große Gefahr...
Zwar ist der Text teilweise wie ein Rätsel aufgebaut, Informationen werden schrittweise enthüllt und fantastische Elemente weisen auf emotionale Wahrheiten hin, doch es ist nicht schwer, Verarbeitungen aktueller politischer Entwicklungen im Text zu entdecken: Ausländerfeindlichkeit (ob AfD, LePen, "take back control" beim Brexit oder "send them back" in den USA), fake news (automatisch sind die "Wechselbalge", sprich: Die Fremden, schuld), Abschottung (Bukowskis Gesellschaft sprengt die Brücke über den Fluss, Trump will eine Mauer bauen), Klimawandel und Artensterben - alles da. Bukowski hat sowas wie eine dystopische deutsche Saga geschrieben, und zu dieser schlauen Konzeption und der spannenden Geschichte muss man ihr gratulieren.
Klar ist dieses Buch nicht perfekt, der Text ruckelt und rumpelt manchmal ein bisschen, aber eins ist er nicht: Zahm und langweilig. Es wäre sicher eine gute Entscheidung, Bukowski auf die Longlist zum Deutschen Buchpreis zu setzen und dieser jungen Schriftstellerin damit die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die sie verdient.
i feel empty. picture this : a mother and a daughter living in an almost post-apolyptical world. the daughter finds a girl in the forest but no one in the village seems to accept her. the daughter categorically refuses to let go of the girl. how will all of this unravel ?
that's our story right here but let's sparkle in a little bit of mommy issues, a lot of tears and some teeth (for some obscure reason) 🙂
Ein wirklich gelungener Debütroman, der eine ganz eigene Atmosphäre hat. Die Welt, die Helene Bukowski hinauf beschwört, ist unserer - in Ansätzen - nicht unähnlich, zumindest ist sie wohl aus ihr hervorgegangen. Die "neue" dystopische Welt, in der die Hauptfiguren Skalde und Edith leben, ist unfreundlich, unnahbar, ruppig und wenig gastfreundlich - was auch auf die wenigen dort lebenden Menschen zutrifft. Die Gemeinschaft bleibt lieber unter sich, sie hat schon genug damit zu tun, sich gegenseitig zu beäugen. Wichtig ist das Überleben des Einzelnen und seiner Sippe, mögliche Bedrohungen sind unter allen Umständen zu vermeiden. Dies bekommt Skalde zu spüren, als sie ein junges Mädchen im Wald findet und bei sich aufnimmt - ein Mädchen, das eindeutig nicht aus der Gegend stammt, und entsprechend skeptisch, wenn nicht als Gefahr, betrachtet wird.
Die Stimmung in dem Buch ist grundlegend bedrückend, ich würde sie fast schon düster oder gespenstisch nennen (nur ohne Grusel oder Geister). Die Beziehung zwischen Edith (Mutter) und Skalde (Tochter) ist furchtbar kühl, Liebe, Wärme oder Empathie scheinen in der Gegend, zumindest bis das Mädchen auftaucht, absolute Mangelware zu sein. Diese besondere Stimmung, sie ist fast greifbar. Nebelwaden, später sengende Hitze, gähnende Langeweile, die tägliche Suche nach Nahrung, der Verzehr von eingelegten Früchten, Kondensmilch und selbst geschlachteten Kaninchen - das alles liest sich ein bisschen wie "Minimalismus gone wrong". Vieles wirkt antiquiert, fast schon steinzeitlich, doch immer wieder blitzen moderne Techniken auf (Autos, Fernseher), die die Lesenden in die Gegenwert zurück holen.
Mystisch ist ein weiterer Aspekt der Geschichte, ebenso wie Symbolik. Tiere tauchen immer wieder auf: Die bereits erwähnten Kaninchen, die als Rundumversorgung genutzt werden (Fleisch und Fell); Hunde, die vor allem zu Edith einen ganz besonderen Draht haben. Wasser spielt eine große Rolle - zum einen trennt es die uns bekannte Gemeinschaft vom Rest der Welt (die Abschottung wurde selbst gewählt), zum anderen verbringt vor allem Edith teils Tage in der Badewanne. Früchte kommen auch immer wieder vor - nicht nur als "süße" Belohnung, sondern auch gewissermaßen als Apfel des Sündenfalls. Und dann sind da natürlich noch, nicht zuletzt, die titelgebenden Milchzähne. Oh ja, hier gibt es viel zu "sehen".
Die Kapitel sind sehr kurz, meist nicht länger als wenige Seiten. Die Sprache ist klar und verständlich, ab und an werden eigene Gedanken von Skalde KOMPLETT IN GROßBUCHSTABEN ans Ende oder den Anfang des Kapitels gestellt - wirkt gelegentlich befremdlich. Auch diese Gedanken bieten wieder einiges an Spekulationsspielraum.
Allgemein muss ich sagen, dass mir das Buch zwar gefallen hat, an einigen Stellen aber noch Luft nach oben ist. Unter anderem fühlte ich mich während des Lesens komplett in der Welt verloren - leider löste sich dieser Zustand kurz nach dem Auslesen wieder auf. Ich hatte irgendwie gehofft, dass das Erlebnis noch länger "nachwirkt". Außerdem hätte ich gerne noch mehr von den Hintergründen des Landes und der Zukunft der Protagonistinnen erfahren. Auch wurde mir die Symbolik - kombiniert aus Skaldes Gedanken und dem eigentlichen Text - gegen Ende hin eine Spur zu viel.
Auf jeden Falle eine Leseempfehlung, allein schon, weil dieses Buch so anders ist. Ich werde die Autorin auf jeden Fall weiter verfolgen und bin gespannt, was da noch kommt. Ein Buch, das ich mir sehr gut als (gute!) moderne Schullektüre vorstellen könnte.
"Auf der Flucht in einem klar abgesteckten Gebiet beginnst du, im Kreis zu gehen. Die Entfernung wird sich dabei nicht vergrößern, es bleibt, den wirklichen Abstand im Kopf zu messen." - Helene Bukowski, "Milchzähne"
Skalde und ihre Mutter Edith leben allein in einem alten Haus am Waldrand in der Gegend. Die Gegend ist vom Rest der Welt abgeschottet, dafür haben die Bewohner*innen gesorgt, indem sie vor Jahren die Brücke über den Fluss sprengten. Doch dann taucht auf einmal ein Kind mit feuerrotem Haar im Wald auf und Skalde nimmt es zu sich. Sie versucht, die Existenz des Kindes vor den anderen geheim zu halten - doch ein Mensch lässt sich nicht so leicht verstecken. Leise und bedrohlich schleicht sich die Katastrophe heran, nicht nur in Gestalt der Menschen der Gegend, sondern auch in Form der Hitze, die langsam auch von der abgeschiedenen Landschaft Besitz ergreift...
"Milchzähne" ist das literarische Debüt von Helene Bukowski und hat mich vor allem aufgrund seiner Aktualität und düsteren Atmosphäre total abgeholt. Die Autorin erschafft eine Dystopie, die gerade in diesem heißen Sommer, der uns die Klimakrise intensiv spüren lässt, extrem real erscheint. Sie setzt ihre Figuren in die "Gegend", einen Flecken Land, den seine Bewohner*innen zum Schutz vor der Klimakrise vom Rest der Welt abgeschnitten haben. Die Menschen der Gegend leben vollständig autark und haben ihre eigenen Regeln und Gesetze aufgestellt. Fremden gegenüber sind sie gelinde gesagt skeptisch, Alkoholmissbrauch und Gewaltexzesse stehen an der Tagesordnung. In dieser Umgebung müssen Skalde, Edith und Meisis sich zurecht finden - und überleben.
Der Roman ist von Beginn an sehr packend und atmosphärisch, der Schrecken und die Spannung lassen die Lesenden nie wirklich los. Man fiebert die ganze Zeit auf das große Finale hin, möchte wissen, wie diese Geschichte, die sich so lebensecht anfühlt, ausgehen kann. Hinzu kommen sehr detaillierte Beschreibungen der Natur und der Lebensumstände in der Gegend, was mir besonders gut gefallen hat - meine Vorstellungskraft konnte sich zwischen den Seiten richtig austoben. Wenn ihr gerne von unheilvollen, realitätsnahen Zukunftsszenarien lest, Bücher, die auf dem Land spielen mögt und dazu noch Lust auf eine spezielle Mutter-Tochter-Beziehung habt, solltet ihr "Milchzähne" auf keinen Fall verpassen!
Die Betonbrücke wurde gesprengt, um den einzigen Weg in die Siedlung zu schließen. Wie konnte das Kind Meisis trotzdem hierher kommen? Die Bewohner haben Angst und bedrängen Skalde und Edith. Skalde hat Meisis aufgenommen. Ihre schwierige Mutter Edith war dagegen.
Es wird eine post-apokalyptische Welt beschrieben. Das Klima ist gekippt. Die Hitze ist allgegenwärtig. Mittendrin befinden sich Mutter und Tochter in einer problematischen Wohngemeinschaft.
Der Roman besteht aus 77 Kapiteln auf 220 Seiten. Und nicht nur die Kapitel sind kurz. Auch die Sätze sind kurz. Dadurch entsteht in Kombination mit dieser seltsamen Geschichte eine hohe Rasanz. Ich bin geradezu durch das Buch gerast, mit dem 76-fachen Gedanken "ein Kapitel geht noch".
- Beklemmende, atmosphärische, faszinierende Dystopie, die mich ganz in ihren Bann gezogen hat -
* Spoilerfreie Rezension! *
~ Helene Bukowski hat mich mit ihrer düsteren, beklemmenden Dystopie vollkommen in ihren Bann gezogen. Das liegt unter anderem an ihrem einfachen, aber sehr intensiven Schreibstil, und an ihren vielschichtigen, hochinteressanten Figuren, die immer wieder überraschen. Die Geschichte weist Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft auf und kritisiert diese subtil. Die Autorin behandelt Themen wie Klimawandel, psychische Krankheiten, die Engstirnigkeit von Menschen, die nie ihren Geburtsort verlassen haben und die irrationalen Angst vor dem Fremden, die blitzschnell in Hass umschlagen kann, tiefgründig. Dabei wird auch mit Symbolen gearbeitet, viel steckt zwischen den Zeilen. Die größte Stärke dieses Debüts ist aber meiner Meinung nach die dichte, unheilvolle Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Dadurch und durch unerwartete Twists und kryptische Andeutungen entsteht eine ganz eigene Art von Spannung, bei der ständig eine vage Bedrohung im Hintergrund mitschwingt. Fazit: „Milchzähne“ ist ein einzigartiges, faszinierendes Debüt, das auch euch gefangen nehmen und erst nach der letzten Seite wieder loslassen wird! Unbedingt lesen! ~
Inhalt
Die junge Skalde und ihre Mutter Edith wohnen gemeinsam mit ihren zwei Doggen in einem abgeschiedenen Haus neben dem Wald. Das abgelegene Stück Land, auf dem sie (und wenige andere Menschen) leben, ist von der Außenwelt abgeschnitten, seit vor Jahren die einzige Brücke über einen reißenden Fluss gesprengt wurde, um sich vor den drohenden Gefahren einer dystopischen Welt zu schützen. Das Leben dort ist hart, doch alles hat eine bestimmte, beruhigende Ordnung. Diese wird jedoch empfindlich gestört, als ein kleines Mädchen auftaucht und Skalde dieses mit nach Hause nimmt. Ihre Andersartigkeit und unbekannte Herkunft schüren die Angst der anderen DorfbewohnerInnen, die bald in Hass umschlägt. Skalde soll das Kind ausliefern…
Übersicht
Einzelband oder Reihe: Einzelband Verlag: Blumenbar Seitenzahl: 256 Erzählweise: Ich-Erzähler, hauptsächlich Präteritum, selten Präsens Perspektive: weibliche Perspektive Kapitellänge: sehr kurz (weniger als eine Seite) bis mittel Tiere im Buch: -! Dieses Buch ist für TierfreundInnen nicht leicht zu ertragen: Kaninchen werden geschlachtet und gegessen, ihr Fell wird zu Mänteln verarbeitet, generell wird viel Fleisch verzehrt, Rehe werden zusammengetrieben und erschossen, Insekten werden grausam in Klebefallen gefangen, Schnecken werden mit kochendem Wasser übergossen (bitte, haltet von solcher Tierquälerei Abstand und greift zu einer tierfreundlichen Methode im Kampf gegen Schnecken (z.B. Schnegel, Laufenten).) Edith hat in ihrem Haus eine Sammlung toter Schmetterlinge, streunende Katzen werden ertränkt, eine Streunerkatze wird sich selbst überlassen und Hunde werden aus Rache ermordet. Als mildernder Umstand kann, was die Schlachtungen angeht, angesehen werden, dass Skalde und Edith das Fleisch brauchen, um zu überleben – und dass kein Tier von ihnen absichtlich gequält wird. Zudem werden die Hunde von ihnen sehr liebevoll und gut behandelt.
Traurige Information an dieser Stelle, was das Ertränken von Katzen betrifft: Es passiert leider immer noch! Auch diesen Frühling werden wieder unzählige Katzenbabys grausam ihr Leben verlieren, weil sie ertränkt, erschlagen oder auf andere Weise getötet werden, weil schlechte Menschen sich die Kastrationskosten sparen wollen. Deshalb mein Appell an euch: Lasst nicht zu, dass so etwas weiterhin passiert, sondern klärt über die Wichtigkeit von Kastrationen auf und zeigt jene TierquälerInnen an – auch dann, wenn es sich dabei um eure NachbarInnen, FreundInnen oder sogar Familienmitglieder handelt.
Warum dieses Buch?
Bei diesem Buch haben mich die Leseprobe und der Klappentext sehr neugierig gemacht – ich wollte die Geschichte unbedingt lesen. Dass das Buch schon Lob von KritikerInnen erhalten hatte, hat mein Interesse nur noch verstärkt.
Meine Meinung
Einstieg (♥)
Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen, was nicht nur an den kurzen Kapiteln und dem gelungenen Schreibstil, sondern auch an der intensiven Stimmung liegt, die schon auf den ersten Seiten aufgebaut wird.
"Einige sagen, es hat ein Feuer gegeben. Die Trockenheit der Wälder. Ein einzelner Funke. Ungünstiger Wind. Ich stelle mir eine schwarze Ebene vor. Die Asche fällt wie Schnee." Seite 7
Schreibstil (♥)
Helene Bukowskis Schreibstil finde ich wunderbar. Er ist einfach, flüssig und angenehm lesbar, dennoch ist er niemals oberflächlich. Die Autorin schreibt sehr anschaulich, verliert sich jedoch nicht in Details. Teilweise wirkt die Sprache nüchtern, teilweise durch die tollen Vergleiche und Metaphern aber auch richtig schön und poetisch – und immer wohnt den kurzen, oft abgehackt wirkenden Sätzen eine unvermutete Intensität inne, die einen sofort in ihren Bann zieht.
„Mit dem Kind im Haus sind die Nächte heller geworden. Die Dunkelheit ist jetzt weich wie ein Mantel aus Pelz. Ich lege sie mir um die Schultern.“ Seite 43
„Der Himmel war von einem dunklen Blau, wie hundert Meter tiefes Wasser.“ Seite 210
Inhalt, Themen, Botschaften & Ende (♥)
Mit „Milchzähne“ hat die junge Autorin eine erstaunlich düstere, schwermütige, beklemmende Dystopie geschaffen, die nicht immer einfach zu verdauen ist, die aber ohne Frage Faszination auslöst. Das Debüt wird durch die wenigen Figuren und die Einsamkeit im Wald zu einer Charakterstudie (fast schon zu einem Psychogramm) – Helene Bukowski nimmt sich Zeit, ihre Figuren in all ihren Facetten zu entdecken. Über allem hängt stets eine vage, nicht greifbare, unheilvolle Bedrohung. Die Welt scheint nämlich auf ihren Untergang zuzusteuern, während die DorfbewohnerInnen stoisch ihrem Alltag nachgehen. Es wird (durch den Klimawandel?) immer heißer, Tiere verlieren ihre Farbe und Obstbäume blühen das ganze Jahr, ohne Früchte zu tragen. Man erfährt nicht viel, die Fragen, die sich einem im Laufe der Lektüre stellen, werden immer drängender: Was passiert gerade auf der Welt? Warum wurde die Brücke damals gesprengt? Was befindet sich auf der anderen Seite? Doch genau diese Ungewissheit ist auch eine der größten Stärken des Buches (deshalb ziehe ich auch keine Sterne ab), denn man weiß nicht mehr als die Figuren darin, man erhält keine wissenschaftliche Erklärung – und das löst Unbehagen aus und macht Angst.
Vor allem zu Beginn handelt es sich bei diesem Buch um eine Aneinanderreihung verschiedener (mal bedeutender, mal alltäglicher) Momente der Kindheit und Jugendzeit von Skalde. Erst als Meisis, das unbekannte Mädchen, auftaucht und die bestehende Ordnung durcheinanderbringt, wird eine lineare Handlung erzählt. Helene Bukowski geht hierbei in die Tiefe, viel scheint zwischen den Zeilen zu stecken. Eine detaillierte Analyse der Symbole und verborgenen Bedeutungen würde vermutlich sehr interessante Erkenntnisse zutage fördern. Dabei ist der Roman von der Realität nur scheinbar weit entfernt – nach und nach treten Parallelen zu unserer Gesellschaft und aktuellen Lage (Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Angst vor Flüchtlingen) deutlich in den Vordergrund. Die Autorin befasst sich in ihrem Roman mit psychischen Krankheiten, Aberglauben, der Engstirnigkeit von Menschen, die nie ihren Geburtsort verlassen haben und mit der oft irrationalen Angst vor dem Fremden, die blitzschnell in Hass umschlagen kann. So wird die Dystopie an manchen Momenten zu einer Parabel und sehr gelungenen Gesellschaftskritik.
Der Schluss hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Geschichte meiner Meinung nach viel zu früh endet. So viele Fragen bleiben unbeantwortet – und während es einen Teil in mir gibt, der das gelungen findet, so gibt es auch einen Teil in mir, der sich wenigstens ein paar mehr Informationen und Antworten gewünscht hätte.
„‘Wieso haben sie Angst vor mir?‘, fragte sie. ‚Weil du nicht so bist wie sie'“, antwortete ich.“ Seite 78
Haupt- & Nebenfiguren (♥)
Die Figurenzeichnung ist sehr gut gelungen. Es handelt sich bei Skalde und ihrer Mutter Edith um zwei vielschichtige, dreidimensionale Figuren, die sehr liebevoll ausgearbeitet wurden und dennoch immer schwer greifbar und schwer einzuschätzen bleiben. Immer wieder entdeckt man als LeserIn neue, oft unerwartete Facetten an ihnen. Keine der Hauptfiguren ist eindeutig sympathisch oder unsympathisch, viel eher bewegen sie sich ständig auf dem Kontinuum dazwischen hin und her. Manchmal wirken sie labil, manchmal weiß man nicht so recht, ob man ihnen vertrauen kann. Skalde verliert sich z. B. oft in Mordfantasien über ihre Mutter. Trotzdem wachsen diese Menschen einem irgendwie, auf eine sich kompliziert anfühlende Weise, ans Herz. Besonders Edith fand ich sehr faszinierend, manchmal sogar unheimlich gezeichnet. Sie sperrt sich manchmal tagelang in ihrem Kasten ein, nimmt stundenlange Bäder, hat nie ihre Milchzähne verloren, scheint nicht zu essen und Hunde strömen von allen Höfen zu ihr, wenn sie nach ihnen ruft. Manchmal stellt sich unweigerlich die Frage: Ist Edith eigentlich menschlich? Ist sie real?
Die anderen Figuren haben nur kleine Nebenrollen, aber alle sind ausnahmslos sehr gelungen ausgestaltet. Sie wirken lebendig, eigenbrötlerisch, sehr authentisch. Dafür hat die Autorin ein großes Lob verdient!
„Ich möchte den Körper meiner Mutter nehmen, im staubigen Sand platzieren und darüber mit dem Pick-up meine Runden drehen.“ Seite 172
Spannung & Atmosphäre (♥)
Die beklemmende, dichte Atmosphäre in diesem düsteren Roman ist seine größte Stärke. Während man diese Geschichte liest, taucht man völlig in sie ab, ist wie gebannt, schwitzt mit Skalde und Edith in der Hitze und wartet darauf, dass etwas Schlimmes passiert. Manche Sequenzen wirken albtraumhaft, manchmal überträgt sich die träge, statische, trostlose Stimmung der heißen Sommertage auf einen selbst. Man fühlt sich zunehmend eingesperrt, ängstlich. Kryptische An- und Vorausdeutungen und so manche überraschende Wendung und dramatische Szene sorgen für zusätzliche Spannung und emotionale Momente, die mich nicht kaltgelassen haben. Hier hat Helene Bukowski meiner Meinung nach alles richtig gemacht!
„Der Wald ist ein anderer. Vielleicht wurden über Nacht die Bäume ausgetauscht, und nun stehen dort stattdessen Attrappen, deren einzige Funktion es ist, Verstecke zu sein, um das Auflauern zu optimieren.“ Seite 49
Feministischer Blickwinkel (♥)
Ich liebe die vielen starken, sturen, mutigen, manchmal merkwürdigen Frauen, die diesen Roman bevölkern. Der drohende Weltuntergang hat die alte Geschlechterordnung etwas durcheinandergewirbelt, Frauen jagen, verfallen dem Alkohol und kümmern sich ums Überleben – sie haben gelernt, sich durchzusetzen. Dennoch wäre es natürlich cool gewesen, wenn die Anführerin des Dorfes eine Frau gewesen wäre. Vielleicht ja beim nächsten Buch!
Mein Fazit
Helene Bukowski hat mich mit ihrer düsteren, beklemmenden Dystopie vollkommen in ihren Bann gezogen. Das liegt unter anderem an ihrem einfachen, aber sehr intensiven Schreibstil, und an ihren vielschichtigen, hochinteressanten Figuren, die immer wieder überraschen. Die Geschichte weist Parallelen zu unserer aktuellen Gesellschaft auf und kritisiert diese subtil. Die Autorin behandelt Themen wie Klimawandel, psychische Krankheiten, die Engstirnigkeit von Menschen, die nie ihren Geburtsort verlassen haben und die irrationalen Angst vor dem Fremden, die blitzschnell in Hass umschlagen kann, tiefgründig. Dabei wird auch mit Symbolen gearbeitet, viel steckt zwischen den Zeilen. Die größte Stärke dieses Debüts ist aber meiner Meinung nach die dichte, unheilvolle Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann. Dadurch und durch unerwartete Twists und kryptische Andeutungen entsteht eine ganz eigene Art von Spannung, bei der ständig eine vage Bedrohung im Hintergrund mitschwingt. Fazit: „Milchzähne“ ist ein einzigartiges, faszinierendes Debüt, das auch euch gefangen nehmen und erst nach der letzten Seite wieder loslassen wird! Unbedingt lesen!
Die Figuren und ihre Dynamik untereinander sind genial, ich mochte generell die Idee gerne. Leider fühlt sich der Roman in vielerlei Hinsicht unfertig an. Vieles bleibt auf eine unangenehme, skizzenhafte Art und Weise offen.
"Roman" steht groß und fett drauf, aber "Parabel" oder "Novelle" hätte es viel besser getroffen und weniger falsche Erwartungen geweckt. Milchzähne ist allenfalls das Skelett eines Romans. Die Figurenzeichnung ist einwandfrei gelungen, der Schreibstil liest sich leicht weg, aber bei den kurzen Kapiteln beginnt es zu hapern. Ich lese gern knappe Kapitel, aber diese hier sind symptomatisch für das Problem dieses Romans: nahezu alles ist zu kurz und knapp dargelegt. Es scheint um Fremdenhass und den Klimawandel zu gehen, aber wir erfahren viel zu wenig. Was ist denn mit der Welt außerhalb dieser Gemeinschaft passiert? Wie hat sich die Gemeinschaft etabliert und welche Regelungen herrschen? Hier und da gibt es Informationshäppchen, die zwar Spannung aufbauen, aber am Ende kein stimmiges Bild ergeben. Vielleicht hat die Autorin diese Informationen gar nicht zurück gehalten, sondern sie bloß nicht zuende gesponnen. Wenn das alles deutlich ausgebaut worden wäre, hätte mich vielleicht auch der dürftige Plot mitreißen können.
Et soudain... rien ne se passa ! Rien à en dire. Du post-apo, certes, mais inintéressant. Pour une fois, Gallmeister m'a déçue, cela arrive.
PS : L'autrice a-t-elle lu Le mur invisible ? (elle est Allemande et ça se passe dans la forêt quasiment en huis-clos dans une maison... on est en droit de se le demander).
Dieses Buch war nicht perfekt. Aber ich habe es geliebt. Es transportiert viel Düsternis und Traurigkeit, dazwischen aber auch immer wieder eine ganz subtile Schönheit und einen Schimmer von Hoffnung, wie der letzte Lichtstreifen der untergehenden Sonne am Horizont.
Helene Bukowski erzählt in ihrem Debüt-Roman die dystopische Geschichte der jungen Skalde, die mit ihrer Mutter Edith auf einer kleinen, von der Welt abgeschnittenen Insel im Nirgendwo lebt. Und genau so fühlt es sich auch beim Lesen an. Ich hatte das Gefühl, in einer Seifenblase zu schweben, abgeschnitten von meiner Umgebung und dem Rest der Welt und völlig in der Geschichte zu versinken, insbesondere am Anfang, als man Skalde ganz nah und intensiv in der einsamen Zurückgezogenheit ihrer kleinen Welt erlebt. Dabei stand auch die Beziehung von Skalde und Edith im Fokus, die psychologisch wahnsinnig spannend und aufreibend war. Erst nach einer ganzen Weile entfaltet sich hier ein klareres Bild dessen, was hinter der Dynamik steckt. Nach und nach eröffnen sich dann auch Einblicke in die Existenzen anderer InselbewohnerInnen, die trotz eher nebensächlicher Präsenz teilweise einen tiefen Eindruck hinterlassen. Und die kleine Gesellschaft gerät in Aufruhr, als Skalde ein junges Mädchen im Wald entdeckt, das nicht dort hin zu gehören scheint.
Die Atmosphäre des Buches ist durchweg geradezu körperlich spürbar. Die Sprache ist die meiste Zeit über recht einfach gehalten, strotzt aber trotzdem nur so vor Symbolik und poetischen Einschüben, dies insbesondere an den Anfängen und Enden der Kapitel, an denen LeserInnen aber immer wieder Einschübe von Skaldes Notizen finden, in denen sie Gedanken, Empfindungen und Eindrücke von ihrer Welt festhält. An vielen Stellen des Romans bleibt sehr viel Raum für Interpretationen.
Die Themen sind so vielfältig wie relevant. Es geht um Klima, Flucht, Ausgrenzung, Fremdenangst und –hass, Vorurteile, Herkunft, Identität, Gemeinschaft, Hoffnung, Angst, Verlust, Familie. Und noch mehr. Dabei kommen viele Botschaften wie ein Faustschlag daher, obwohl ganz subtil erzählt und ohne jemals etwas direkt zu benennen.
Diese indirekte Art der Erzählung zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch. So wird auch nie so richtig erklärt, in welcher Version unserer (?) Welt wir eigentlich leben, was passiert ist und außerhalb der Insel noch passiert, wo wir uns befinden und nicht einmal, warum und wie gewisse Dinge denn nun so eigentlich möglich sind. Aber genau das hat für mich den Zauber dieser Geschichte ausgemacht, die oftmals mit einem Märchen verglichen wird, was ich in jeder Hinsicht absolut passend finde.
Auch das Ende ist recht offen gehalten und lässt LeserInnen durchaus Spielraum für Vermutungen, aber ebenso für eine ganze Bandbreite von Gefühlen, so, wie im ganzen Verlauf der durchaus kurzen Geschichte eben auch. Ich hätte mir kein anderes Ende gewünscht oder vorstellen können. Die Deutungsvielfalt und den Verzicht auf jegliche Form der Erklärung muss man als LeserIn natürlich mögen und genießen können. Ich konnte es und kann es daher nur jedem empfehlen, der Lust hat, mal für ein paar Stunden alles um sich herum zu vergessen.
Ab jetzt heißt es Augen und Ohren offenhalten nach weiteren Veröffentlichungen der Autorin :)
How to describe this book? Think sparsely written Alice in Wonderland, survivalist edition, with dystopian elements à la The Water Cure woven in. A modern-day German fairytale. Skalde and her mother Edith live in The Territory. No one leaves this place and no one can come in. Animals that make it across the border die soon after and rumors are that the people on the outside have vanished. When a red-haired child appears in the woods, her presence marks an end to the safety the people of The Territory feel. While Skalde cares for the child, unrest and violence simmer within the town. When six sisters vanish, all eyes turn to Skalde and the villagers demand the child's life as payment for those they lost. I believe this book is about the impacts of climate change. The Territory is covered in dense fog which lifts only to allow an oppressive heat to take over. Crops are failing and animals cannot survive. As the people become more desperate to survive, their humanity begins to breakdown. Bukowski's novel is dystopian, but potentially an all too real warning of what is to come when we pass the point of no return; when it becomes too late to repair the damage we have done to our planet.
Dans « Les dents de lait », le lecteur pourrait faire un parallèle vers une fable, ou un conte. On pourrait également placer le récit dans un futur proche, presque post-apocalyptique. Focus sur une région plongée dans le brouillard, où la terre n’est que sécheresse, une région qui semble presque morte. Une communauté vit sur ces terres, en totale autarcie. Personne n’entre sur son territoire, personne n’en sort. Elle s’est assurée de cet état de fait en faisant sauter le seul pont susceptible d’amener un étranger jusqu’à eux. « Imagine si tout le monde faisait ce qui lui passe par la tête sans réfléchir une seconde à l’impact que ça a sur les autres et aux conséquences que ça entraîne. Dans la région, on s’aligne sur les autres, on s’adapte, c’est comme ça. C’est la seule raison pour laquelle on s’en sort encore relativement bien. Ici, on ne pense pas d’abord à soi, on pense à la communauté, à la région. » Cette communauté se protège du reste du monde tout en restant prisonnière d’elle-même, une forme d’incarcération volontaire où l’Autre représente forcément un danger. Jusqu’au jour où, Skalde découvre une enfant aux cheveux roux dans la forêt et la ramène à la maison. Cette petite fille, qui a toutes les caractéristiques d’une sorcière, déclenche la peur, puis la haine de tout le village. Comment est-elle arrivée là ? Que veut-elle ? D’où vient-elle ? À travers elle, ce sont de multiples certitudes qui s’effondrent, un combat entre celles qui se prennent à rêver d’un ailleurs et ceux qui prônent l’inertie et le maintien du repli sur soi.
Edith et Skalde vivent dans ce village, mais n’ont jamais été bien acceptées, encore moins intégrées par les premiers qui vivaient là. La première est la mère de la seconde, mais entre elles, les relations sont difficiles, tendues, indigestes. C’est d’abord cette relation mère-fille, singulière, fragile, violente qu’Helene Bukowski a décryptée. « Les dents de lait » est un roman féminin où les rapports entre les femmes virent parfois au supplice et où la fille doit rapidement se séparer de sa mère pour prendre possession d’elle-même et devenir autonome. L’indépendance grandit grâce à l’irruption de Meisis dans leurs vies. Dans cette communauté pétrie de superstitions, cette enfant est un « changelin », c’est-à-dire un leurre laissé par les fées, les trolls, ou les elfes à la place dans nouveau-né qu’ils enlèvent.
Dans cet univers où une communauté entière est dépendante de la bonté ou au contraire de la cruauté de la nature, rien n’est laissé au hasard, et surtout pas l’arrivée inopinée d’une enfant qui sort de nulle part. Malgré l’union relative des personnages féminins, les hommes, eux, apparaissent tels des ogres, des êtres dont il faut se méfier et éviter à tout prix. « Débarrasse-toi de l’enfant dès ce soir. Fais comme ma mère, elle noyait les chats errants dans la citerne. La seule chose dont tu as besoin, c’est d’un sac rempli de pierres, et que l’eau soit suffisamment profonde. Crois-moi, en faisant ça, tu lui rends service, à la petite. » Lorsqu’un drame vient secouer la communauté, la responsable ne fait pas de doute : Meisis doit mourir.
Et pourtant, ce village psychologiquement endormi où l’on fait les choses mécaniquement, où l’on ne pense pas, semble se réveiller grâce ou à cause de l’arrivée de cette enfant qui ouvre un champ des possibles aux yeux des protagonistes féminines. Et si, quelque chose d’autre existait au-delà de la communauté ? Et si l’on pouvait fuir ? Vivre autrement ? Rêver ? Cette enfant, synonyme d’espoir et de renouveau agite le cœur et l’esprit des femmes. La peur de l’autre diminue et laisse entrevoir une audace nouvelle, une confiance originelle que peu ont connues.
Après ces points positifs, je dois aussi soulever quelques points qui m’ont gênée et confèrent à cette lecture un avis mitigé.
D’abord, et sûrement à tort, je ne peux séparer le nom de la maison d’édition Gallmeister à mes souvenirs de Betty et de Turtle. J’attendais un attachement particulier pour une nouvelle héroïne forte que je n’ai pas eue, malheureusement. De cela découle une absence totale d’empathie face aux événements que les personnages féminins ont à affronter, et plus généralement, un manque d’émotions. Je n’ai rien ressenti. On peut apprécier un texte, lister les points positifs et il y en a dans « Les dents de lait », mais l’absence d’émotions est un élément bloquant en ce qui me concerne.
D’autre part, je suis restée sur le bord de la route en refermant le roman avec une multitude de questions restées sans réponse. Si je reprends l’idée du conte que j’évoquais au début de ce billet, en imaginant le faire lire à un enfant, il en ressortirait avec 1000 et une questions. J’ai 1000 et une questions à poser et ce flou imposé au lecteur, ce vide artistique, cette froideur face à mes interrogations m’a laissée frustrée et déçue.
« Les dents de lait » est un récit atypique et poétique qui peut trouver son public. Un premier roman prometteur avec de belles idées développées, mais qui questionne plus qu’il offre de réponses. Je vous recommande de vous faire votre propre avis.
Against the backdrop of a slowly dying world, Helene Bukowski writes a beautiful and brutal story about living with trauma, the strain of motherhood, and the danger of fearing the unknown.
In the opening lines of Milk Teeth, Helene Bukowski sets the tone for the story to come: “The fog has swallowed up the sea. It stands like a wall, there, where the beach begins. I can’t get used to the sight of the water. I’m always looking for a bank on the opposite side that could reassure me, but there’s nothing but sea and sky. These days, even this line is blurred.” Beautiful, brutal, and eerily accessible, the story of Milk Teeth is one that peels back the layers we build around fear; it lays them bare along tainted waters and dares its readers to move through the fear and into the beyond.
At times, Milk Teeth feels like a dark fairytale, and at times it feels like a mirror, as if Bukowski is revealing how close our own world is to the one that she has invented. While the circumstances surrounding Skalde’s town are hazy—made even more so by the vague pieces of information we learn alongside her from her mother and the other townspeople—it is close enough to our own situation for us to understand what is going on. The language of Milk Teeth is grounded and real, and it pulls in its audience from the very beginning, as the opening of the story follows Skalde’s childhood. We get down in the dirt and weeds with Skalde as she tries to keep their meager garden alive; we bear witness to the harshness and mental illness that plague her mother’s parenting; we learn to see this dying world through her eyes. By the time Skalde transitions to an adult, not even a quarter of the way through the book, we are utterly entangled in her world and her life. And then she finds a child in the woods.
When Skalde finds Meisis, everything changes, and the perspective of the narrative shifts from that of a beleaguered daughter to one of a struggling mother. She becomes determined to protect this child and hide her from the eyes of the people around her—something that becomes more and more difficult. Her relationship with Meisis also reveals the reasoning behind her mother’s harshness, something that Skalde struggles to come to terms with as she finds herself repeating her own mother’s parenting mistakes out of fear for Meisis’ safety. She also struggles with bitterness and resentment towards Edith, as Edith is often kinder to Meisis than she ever was to Skalde. This bitterness begins to put strain on Skalde’s relationship with her daughter. This is a reckoning that a lot of children from broken homes have to deal with—whether they should forgive their parents, whether they are doomed to repeat the same mistakes, or how they can break out of the generational cycles of pain. Skalde is on the receiving end of two kinds of generational baggage—as someone who was born and raised in this town but the daughter of an outsider, she inherits both her mother’s fear of their neighbors and their neighbor’s fear of the outside world.
Interspersed throughout the story are bits of Skalde’s poetry that she starts writing as a child. Like the language of the story, they are simple and intense, but their meaning is drenched in implied metaphor. Skalde’s first poem: “I SAW THE BLUE OF THE SKY, IT LOOKED AS IF IT HAD BEEN HOLLOWED OUT, AND I THINK THAT EVENTUALLY THE HOUSES WILL ALSO STAND LIKE SKELETONS” (23). The poems are lovely to read, and they provide a nice transitional flow in between the narration. “WHICH BONDS WOULD REMAIN IF I WERE TO FORGET AN EMBER IN THE STRAW,” Skalde writes as her world dissolves around her, “THE FLAMES WOULD BE SEEN FOR MILES AROUND” (163).
In many ways, Bukowski is telling the story of cycles. Cycles of distrust, cycles of abuse, cycles of fear. Again and again, we see history repeat itself—in the townspeople’s treatment of outsiders, first Edith and then Meisis, and in the ways that Skalde repeats her mother’s parenting mistakes. Fear drives every action in this story, in one way or another, often manifesting in a special kind of fear we all can relate to—fear for the people we love. It is fear that causes first Edith and then Skalde to set such strict rules about the house, to dissolve into shouts and panic when these rules are broken. It is fear that makes the townspeople so hostile towards outsiders.
Milk Teeth tackles so many complex issues that I initially found it difficult to put them into words. Difficult parent relationships, fear of the outsiders, environmental catastrophe—these seem like very different topics. But they are actually intertwined. It is the author’s own fears reflected in the narrative: the fear of repeating a parent’s mistakes, the fear of the ever-looming environmental apocalypse, the fear that all of society could be like the town Skalde grows up in.
The horror of Milk Teeth is that the world it presents is not a distant or detached one. Unlike the worlds of so many dystopian novels, the future that Bukowski paints is one of some far off, imagined society—one that we could see perhaps existing, but that is far too fanciful or contrived to ever really feel threatening. Instead, the world of Milk Teeth is uncomfortably close to home. The threat of an environmental collapse feels closer every day, and the aggressively xenophobic nature of this small, closed off town is not a farfetched fantasy. It brings forth a challenge to the reader: can you really claim you would be any different? If you were cut off from society, living in brutal survival; a generation removed from the world we know—wouldn’t we, too, learn to fear outsiders?
The fear of the unknown is in all of us. It manifests in different ways, but it has been present for all of human history, and it is easily twisted. It is something we all have to face when we try and move towards something better than the life we know. As Skalde writes, “TO LEAVE A FAMILIAR TERRITORY I COULD NAVIGATE BLIND. WHAT LASTS, AND WHAT REMAINS, IF I GO? WHO WILL REMEMBER THE PATH I LEAVE BEHIND?” (215). But so many of the problems in Milk Teeth come from stewing in fear, from staying in the same place with the same mindset. What Bukowski wants both her audience and her characters to understand is that the familiar and comfortable hold their own kind of danger; only by facing the unknown and the difficult, by acknowledging and confronting our fear, can we begin to build a better future. The waters of uncertainty are waiting for us, if we only jump in and search for a better way.
A good read but I would have liked it more if I hadn't read several very similar novels, like "Into the forest" by Jean Hegland or "My absolute darling" by Gabriel Tallent. All are about a post-apocalyptic (?) world with strong girl/teenager characters trying to survive. For me this one wasn't the best because it lacked a lot of context (although I understand it was probably the point of the book). The writing was very good though.
Worum geht´s? Skalde und ihre Mutter leben, ausgegrenzt von der Gesellschaft, im Abseits. Als Skalde ein junges Mädchen findet und dieses mit nach Hause nimmt, findet die Ausgrenzung ihren Höhepunkt. Die Dorfbewohner haben Angst und das Leben von Skalde, ihrer Mutter und dem jungen Mädchen wird zunehmend gefährlicher.
Meine Meinung: Beim Lesen des Buches musste ich mir immer wieder vor Augen halten, dass es der Debütroman der 1993 geborenen Autorin ist. Wow, und was für ein Debüt!Dieser dystopisch angehauchte Roman vermittelt so viel und vieles bleibt ungesagt und schreit zwischen den Zeilen hervor, erregt Aufmerksamkeit und stimmt nachdenklich. Das Dorf und die Bewohner leben abgeschnitten und es wird nie wirklich klar,wovon sie abgeschnitten sind und was hinter dem Fluß wartet. Dennoch spürt man die Angst der Bewohner vor der Fremde- vor den Fremden. Als Skalde das kleine Mädchen entdeckt, ist ihr sofort bewusst, dass sie es verstecken muss. Sie muss es schützen, vor Vorurteilen, Angst und Hass. Es stimmt traurig, dass jegliche Menschlichkeit in diesem Dorf abhanden gekommen ist, und so fiktiv es auch sein mag, so fiktiv die gesamte Dorfgemeinschaft anmutet, so real sind doch die Probleme, die Bukowski hier transportiert. Fremdenhass und Missgunst, als biete die Welt nicht genug für alle, als wäre Menschlichkeit ein erschöpftes Gut, welches im Begriff ist, völlig zu versiegen. Mit unglaublichem Mut und einer puren Entschlossenheit stellt sich Skalde gegen die Bewohner und auch gegen ihre Mutter. Die Beziehung zu dieser ist schwierig und beide führen einen Tanz miteinander aus, bei welchem große Angst herrscht, dass man sich auf die Füße tritt. Unglaublich tiefgründig und emotional verbreitet dieses Buch eine Botschaft, die man sich schlichtweg selbst erdenken muss! Ein lockerer und leichter Schreibstil runden das Buch ab. Teilweise war ich sehr bewegt und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Wut, Unverständnis, Trauer und auch Respekt schwangen in mir mit, während ich das Buch innerhalb eines Abends verschlang!
Fazit: Unbedingte Leseempfehlung, für alle, die gern zwischen den Zeilen lesen und sich nachdenklich stimmen lassen wollen
Man könnte den Roman als Postapokalyptische Roman bezeichnet. Zwischen den Fluss und Nebelwald lebt Skalde mit ihrer Mutter Edith. Alle in dem Dorf sind Selbstversorger die keiner Kontakt zum Außenwelt haben( die einzige Brücke würde gesprengt). Jeder fürchtet sich von Außenwelt und Fremden. Alles ist düster gehalten: die Atmosphäre, das Haus..... Als eines Tages ein kleines Mädchen auftaucht und durch Skalde aufgenommen wird die Atmosphäre verdüstert sich noch mehr. Ich möchte nicht allzu viel über das Buch schreiben nicht weil es mir nicht gefallen hat im Gegenteil.... Ich fand das Buch unglaublich gut. Ich konnte das Buch nicht aus dem Hand legen und danach war ich sauer auf mich , dass ich es so schnell gelesen habe. UNBEDINGT LESEN!!!!!!!
Meine Meinung Der jungen Autorin ist hier ein außergewöhnliches Debüt gelungen. Zwar lässt es sich recht flott lesen, dafür ist es aber inhaltlich sehr dicht und atmosphärisch sehr düster. Ein Buch, über das man nach dem Lesen intensiv nachdenken kann und hofft, dass es nie soweit kommt.
Ausgangslage ist für diesen dystopischen Roman die Klimakatastrophe. Das Wetter hat sich verändert und es ändert sich immer noch. Tiere verlieren ihre Fellfarbe. Es gibt sie nur noch in weiß und wesensverändert als auch mit Missbildungen. Ihnen gegenüber stehen die Menschen.
Helene Bukowksi schafft es eine Gruppe sehr unsympathischer Menschen darzustellen, mit denen man so im Alltag nicht viel zu tun haben mag. Sie erinnerten mich während und nach dem Lesen an eine extreme Gruppe, die meint ums Überleben kämpfen zu müssen und deshalb für sich bleiben will. Um das gewährleisten zu können ist ihnen jedes Mittel recht.
Sie haben die Entscheidung getroffen sich abzuschotten und niemanden mehr hereinzulassen. Den Weg über die Brücke zu ihnen haben sie gesprengt. Sie haben große Angst vor der Außenwelt. Wer das ist und wie die Welt aussieht weiß man nicht. Hierzu äußert sich die Autorin leider nicht. Als Leser*in erhält man einen kurzen Einblick in einen abgeschiedenen, einsamen Ort über einen kurzen Zeitraum von ein paar Monaten.
Ihre heile Welt gerät ins Wanken als ein Mädchen von außen bei ihnen auftaucht. Wie hat sie es geschafft zu kommen? Woher kommt sie und warum kam sie? Auch diese Fragen beantwortet uns Helene Bukowski (leider) nicht. Ihr Fokus liegt darauf aufzuzeigen, wie manche Menschen handeln, wenn sie Angst haben. Diese Angst muss jedoch nicht begründet sein. Sie kann, wie hier, sehr irrational sein.
An was erinnert einen das? Ich zumindest fand die Verbindung zur aktuellen Angst vor Flüchtlingen. Es gibt Gruppierungen, die sich jeglichen Argumenten verwehren, seien sie noch so logisch. Die Angst kann nicht aufgelöst werden und lässt diese Leute extrem handeln. Sie haben Angst vor Fremden, vor allem, was sie nicht kennen. Sie haben Angst vor Veränderung. Sie bleiben stur in ihrer Angst und ihrem Handeln. Sie überdenken einmal gefällte Entscheidungen nicht, sind nicht in der Lage Mitleid und Empathie zu empfinden.
Die Autorin nennt keinen expliziten Ort wo ihr ihre Figuren leben. Namen wie Edit, Skalde, Nuul, Meisis, Göst, Levaii unvm. erinnerten mich an nordische Namen. Doch thematisch gesehen ist das nicht wichtig, denn Menschen und ihre Ängste, wie im Buch beschrieben, gibt es überall auf der Welt.
In Tagebuchform erfahren wir über Skalde einen Bericht zur Situation.
“Wenn ich fertig bin mit diesem Bericht, werde ich ihn in der Schublade des Tisches zurücklasse, in der Hoffnung, dass wir auf der anderen Seite des Meeres ein neues Leben anfangen.” (Seite 8)
So lesen wir uns durch 77 unterschiedlich lange Kapitel bis zum Ende, das ebenso offen ist wie das meiste im Buch. Und diese vielen offenen Punkte sind mein eigentlicher Kritikpunkt neben meiner großen Begeisterung für die Geschichte. Ich hätte gerne etwas mehr über die Vergangenheit und den Zustand der Welt erfahren. Ansatzpunkte hätte es gegeben, ohne dass es der Geschichte geschadet hätte. Sie wäre vielmehr sogar etwas runder und besser greifbar.
Fazit Insgesamt und trotz meiner Kritik ist “Milchzähne” ein empfehlens- und lesenswertes Buch. Helene Bukowski schaffte es mit nur zwei positiven und einer Vielzahl an negativen Charakteren dennoch eine Geschichte zu schreiben, die ich sehr gerne gelesen habe und mit der sie im übertragenen Sinne die aktuelle Situation trefflich vor Augen bringt und die ganze Absurdiät aufzeigt. Ein Buch, das sich grandios für gemeinsames Lesen und Diskutieren eignet.
Jeder Deutschleistungskurs'ler erinnert sich an Thomas Mann Klassiker Die Buddenbrooks. Dort stehen die vor sich hin faulenden Zähne des letzten Erben jener Titel gebende Lübecker Familiendynastie für den psychischen & physischen, aber auch moralischen Verfall einer Familie, eines ganzen gesellschaftlichen Standes.
Die junge Autorin (Jahrgang 93) Helene Bukowski, zur Zeit noch Studentin des literarischen Schreibens & Lektorierens in Hildesheim, Grimme Preis gekrönt für ihre Co-Autorenschaft am Dokumentarfilm Zehn Wochen Sommer , nennt nun also ihren ersten Roman Milchzähne. Ein psychologisch vorbelastetes Motiv, unheilvoll, auch wenn es noch so harmlos klingt, nach Schultüte & Grinsephotos.
Die Milchzähne als Leitmotiv in Bukowskis durch atmosphärisch dichter, durch dystopische Endzeitbedrohlichkeit gekennzeichneter Geschichte von der jungen Skalde & ihre Mutter Edith. Die Beiden leben in einem eigentlich verwunschenen Häuschen, einem Aussteiger-Hippie-Idyll, umringt von Brombeerhecken, Gemüsebeeten & Kanninchenställen am Rande eines Kieferwäldchens, wären da nicht die mit Zeitungen verklebten Fenster, die stete Dunkelheit & Kälte & die undurchdringbare Nebelwand der Leser wähnte sich in Brandenburg oder der Uckermark.
Der Vater ist tot & die restriktive Mutter maßregelt die Bewegungsfreiheit ihrer Tochter vom Sofa aus. Bis zur Hecke, auf keinen Fall weiter, von dort droht das Unheil, die Gefahr, die mit aller Gewalt aufgehalten werden muss. Über den Fluss ist auch keine Option, da die mit der Außenwelt verbindende Brücke nach einem Unglück zerstört wurde. Antworten nach dem wer, warum & weshalb bleibt Edith ihrer heranwachsenden Tochter schuldig, wie auch die Autorin der Leserschaft.
Doch man versteht schnell, dass es in diesem Szenario nur vorrangig um die äußere Bedrohung geht, ob sie nun real ist oder nur in Ediths Kopf existiert. Das Thema der Autorin schein die Dysfunktionalität von Systemen zu sein, ob im kleinen oder im gesellschaftlichen Großen.
Die Konflikte beginnen als diese Abgeschiedenheit & Isolation von Skalde durchbrochen wird, die eines Tages eine Fremde, ein kleines Mädchen, mitbringt, das sie gegen den Willen der Dorfgemeinschaft & ihrer Mutter bei sich behalten möchte.
Als Skaldes ihre Milchzähne & damit ihre kindliche Unschuld verliert, eskaliert das Mutter-Tochter-Verhältnis. Das, was sich in einer weniger archaischen, weniger isolierten Umgebung in dieser Gefühlsintensität möglicherweise erst mit Einsetzen der Pubertät seinen Weg an die Oberfläche bahnt, formiert sich hier dementsprechend früher.
Psychologisch & literarisch gekonnt, albtraumhafte Bilder malend, eine Ich-Perspektive mit Ausrufezeichen, die Skaldes "Isolationshaft", ihr "auf-sich-selbst-zurück-geworfen-Sein" unterstreicht.
Ein Debut das körperliche Beklemmung auslöst; ich bin fasziniert & freue mich auf mehr.
Oh, was für ein Buch! Ich wollte es von vorne bis hinten durchschlingen und mich in den Seiten wälzen. Helene Bukowski erschafft eine düstere, trübe Welt, wie aus dem Gemälde eines alten, flämischen Malers. Nebelig, zu nur wenigen Farben runtergebrochen und mit verwischten Konturen.
Die Hauptfigur Skalde lebt mit Edith in einem Haus. (Dass sie Mutter und Tochter sind, erfährt man erst nach und nach) Abgeschieden, am Rand eines Kiefernwaldes. Zunächst denkt man, sie wären dort völlig einsam, aber bald erfährt man, dass noch andere Menschen in der "Gegend" leben, verstreut auf einsamen Höfen. Die Welt hat sich vor Jahren verändert und die Bewohner der "Gegend" hatten Angst vor dieser Veränderung. Deshalb sprengten sie die einzige Brücke, die über einen reißenden Fluß zu ihrer Welt führte. Am Anfang denkt man, Edith ist so eine tolle Survival Queen, die Hasen schlachtet und gut für ihre Tochter zu sorgen weiß. Doch irgendetwas passiert und Edith wird depressiv, lethargisch, steht nicht mehr vom Bett auf und Skalde muss alleine groß werden und sich um ihre Mutter kümmern. Eines Tages findet Skalde ein kleines, rothaariges Mädchen im Wald. Sie nimmt sie mit nach Hause, doch als die anderen Bewohner davon erfahren, beginnt eine Art Hexenjagd. Das Mädchen ist nicht von "hier" und wird als Wechselbalg bezeichnet, das nur Unglück bringen wird. Skalde muss sich nun entscheiden, ob sie ihr Leben wie gewohnt weitermacht, oder etwas neues wagt.
Themen des Buches sind Depression, das Anders sein, Ausgrenzung und Klimawandel. Dass das alles miteinander harmoniert und nicht zu wirr wird, ist die große Kunst der Autorin. Man kann sich mitreißen lassen und ganz eintauchen in diese seltsame Welt.
Wenn man natürlich ganz Logik-knausrig ist, frägt man sich schon, wieso es noch immer fließend Wasser gibt in dieser "Gegend", die sich von Post-apokalyptisch anfühlt. Wie es noch immer Strom geben kann. Dafür aber kein Radio oder Fernseher mehr funktioniert.
Ansonsten eine absolute Leseempfehlung, für Fans von "Die Wand" und Haruki Murakami.
Dieses Buch ist eine ziemliche Wucht und packt es von Seite eins bis hin zur letzten Seite, die bedrückende Stimmung die aufgebaut wird, auch zu halten. Was durchaus positiv gemeint ist. Die Charaktäre sind vielschichtig und sehr glaubwürdig, meiner Meinung nach. Auch die Umgebungsbeschreibung ist im perfekt in Balance mit der Erzählung selber.
(Der Anfang erinnert mich etwas an die Sweet Tooth Serie. Nur würde ich sagen, dass dieses Buch Erwachsener und auch düsterer bzw weniger Aktion geladen ist, und noch mehr aktuelle Themen aufgreift, sowie psychologisch rauher ist, ist als die Serie. Die Graphic Novels dazu habe ich nicht gelesen, daher meine ich wirklich nur die Serie und nicht die Bücher)
Zur Buchthematik selber, gibt es sehr viele Parallelen die (leider) zur aktuellen Zeit gezogen werden können. In der Welt in der Skalde und ihre Mutter Edith ums überleben kämpfen, hat sich die Erde bis ins unerträgliche erwärmt. Die Dorfbewohner leben komplett autark und isoliert und haben aus Angst vor dem "unbekannten" die Brücke zur anderen Flussseite gesprengt. Jegliche Abweichung der Regeln bzw. der Norm wird als Bedrohung wargenommen. Auch geht es um Flucht, vorallem um die Flucht durch Umweltkatastrophen. Psyschische Erkrankungen ziehen sich auch deutlich durch alle? Charaktäre durch. Auch wenn es nicht direkt thematisiert wird, ist es umso deutlicher in der Stimmung des Buches, als auch in den Handlungen der Charaktäre zu spüren.
Ich bin definitv postitiv überrascht, vorallem da es sich um ein Debütroman handelt. Mein Kritikpunkt ist jedoch, dass leider einige Fragen offen stehen bleiben, die definitiv Aufklärung benötigen, da sie ein essenzielle Teile der Erzählung sind. Wären diese zwei-drei offenen Fragen, beantwortet worden, hätte ich dem Buch 4,5, vielleicht sogar 5 Sterne gegeben.
Dans une maison isolée à l'orée de la forêt vivent Skalde et Edith, à l'écart du reste des villageois, dans une ambiance de fin du monde due à un dérèglement climatique (chaleur insupportable, sécheresse terrible et disparition des animaux ).
Un jour Skalde découvre une enfant aux cheveux roux sortie de nulle part et décide de la recueillir . Mais dans ce village qui s'est volontairement coupé du monde en détruisant le seul pont sur la rivière, cette étrangère ne peut qu'apporter le malheur.
le résumé fait inévitablement penser au grand roman de Jean Hegland « Dans la forêt »... Porté par les mêmes éditions Gallmeister qui publient tellement de bons livres, on s'attend donc à prendre plaisir à cette nouvelle dystopie écrite par une jeune romancière allemande dont c'est le premier roman.
Grosse déception ! Même si le roman aborde des thèmes intéressants comme le repli sur soi et le rejet de la différence , ou les rapports mère - fille, il le fait de façon assez superficielle et on reste quand même dans du déjà lu. Très difficile aussi pour moi d'éprouver de l'empathie pour les personnages : trop de non-dits, trop de « mystère », trop de questions sans le début d'une réponse . D'accord, c'est une dystopie, d'accord il y a forcément des choses qui ne peuvent s'expliquer ...mais là on a l'impression que l'auteure a jeté des idées et des personnages sur le papier , à charge pour le lecteur de remplir les vides ! J'ajouterai que le style (une succession de petits paragraphes et une écriture assez plate) ne m'a pas davantage convaincue, désolée .. Rendez-vous manqué pour moi !
I spent a long time trying to figure out whether I liked 'Milk Teeth,' and I'm still not sure where I stand. It's about Skalde (16? 18? 14?) living in a fully isolated territory with her highly depressed and distant mother, Edith. They're the only outsiders in this place so set on being separate that those who live there blew up the only bridge leading to the outside world, and they never let Skalde and Edith forget it. But then Skalde finds a girl (6ish?) who is clearly also an outsider, and brings her into their home, leading to the town reach a new level of hatred and fear.
'Milk Teeth' is told in really short, but beautifully written chapters, and the pacing works well. I love how it so perfectly captured the isolation, xenophobia and impact of climate change. I love Skalde and Edith's house and how Meisis slots into their life. I like how we never see the full scope of the world, and just have to live in the limitations of what Skalde has experienced.
That said, I still felt that the story was too extreme for the level of explanation provided. I need to know more about the purpose of isolating, more about why the town is so scared of outsiders and how much Skalde actually interacts with the rest of the townspeople. I want to know how old Skalde is and where Edith came from and where this isolated place is and why it sounds like farms but then there's a high rise and highway. The atmosphere worked, but I feel unsatisfied overall. I also just never fully got pulled into the story, even if I read it largely in one sitting.
No, I am not fluent in German. This is the English translation entitled "Milk Teeth". Even though this is a German novel, there was nothing unique about it. In fact, the plot is classic dystopia. It involves an isolated, lawless society that has become so because of the local's reaction to climate change. The residents of the Territory are full of superstitions and irrational fears with a few notable exceptions. Skalde and Edith live in the Territory, which is on the "better" side of the unnamed river, now cut off because some residents of the Territory who wanted to keep outsiders out blew up the bridge that crossed the river. This was soon after outsider Edith crossed over the bridge and found herself a place to live in the Territory. Skalde and Edith's situation because tenuous when Skalde brings home Meisis, a girl she found in the nearby woods. Word travels fast that there is an outsider who has infiltrated the community. The fact that she is a child makes no difference to the less stable members of the Territory, who react first with threats, then with violence. Finally, Skalde is presented with a choice: bow to the untenable demands of those threatening Edith, Meisis, and Skalde, or leave the territory with Edith and Meisis for the unknown?
This entire review has been hidden because of spoilers.
Ha, ein wirklich schwieriges Buch. Nicht vom Lesen, das auf keinen Fall. Denn durch die Seiten geflogen bin ich. Ich fand es auch richtig spannend! Ich kann mich trotzdem nicht so richtig entscheiden ob ich es mag oder nicht. 😅 Eigentlich finde ich es ja immer sehr gut, wenn man nicht alles haarklein erklärt bekommt und man selbst nachdenken bzw. die Fantasie spielen lassen muss. Hier war es mir aber ein klein wenig zu offen. Trotzdem habe ich das Buch genossen. Außerdem fand ich den Stil super. 🤗 Schwierige Sache also. 😂 Mir hat es auf jeden Fall geholfen, dass wir das Buch im Buchclub gelesen haben und wir darüber diskutiert haben. So konnte jeder seine Einfälle vortragen und wir haben uns so unsere eigenen Erklärungen geschustert. 😀
Nachdem ich das Buch so spannend fand, kann ich auf jeden Fall eine Leseempfehlung geben, wenn auch nur für Leute, die nicht auf alles eine Antwort brauchen. 😂
Une communauté, voyant le climat changé et ayant peur que des étrangers venus d'autres régions ne leur apportent des ennuis, décident de s'isoler en faisant exploser le pont qui les relie au reste du continent. La chaleur est de plus en plus terrible, la sécheresse est présente partout. Et quand une enfant aux cheveux roux arrive, elle représente l'étranger, celle à rejeter. Mais Skalde, qui vit avec sa mère Édith, décide de la recueillir et de la protéger. Envers et contre tous. Un conte moderne qui met l'accent sur la peur de l'autre, alors qu'on pense forcément à ce qui arrivera quand des réfugiés climatiques se dirigeront vers des pays au climat plus clément...
Für ein Debut nicht schlecht - das ist kein Kompliment. Aber genauso wirkt der Roman auf mich: zusammen getackert aus gängigen Dystopien, 'sprechenden' Namen (Skalde die Erzählerin, Meisis = my sister), den bösen Nachbarn, der unzugänglichen Mutter ... alles schon mal irgendwo gelesen, meistens besser. Warum trotzdem zwei Sterne? Manchmal trifft die Autoren einen eigenen Ton, manche Ideen sind neu und gut. Zum Beispiel die titelgebenden Milchzähne. Weitere Bücher der Autorin werde ich jedenfalls lesen.
Un de ces romans qui fait penser à tout un tas d'autres œuvres, au point qu'il n'en a pas d'identité propre, dommage. Pêle-mêle : communautarisme, chasse aux sorcières, réchauffement climatique, réfugiés climatiques, survie, autarcie, mère étrange , hommes violents, la jeunesse comme révélateur sun ordre corrompu... Rien de bien nouveau, et le style est un peu trop plat pour que ce soit vraiment prenant.